Am 5./6. April 2014 fand im KI-SHIN-TAI DOJO wieder ein gemeinsames Wochenendseminar für die Aikido- und Karate-Kids statt. Das Thema war diesmal ‚Japan: Kunst & Kultur‘. 12 Kinder nahmen daran teil.
Nach dem Erfolg eines Seminars zum gleichen Thema mit den Budokids im letzten Jahr durfte der Budoanzug auch bei den ‚Großen‘ diesmal zu Hause bleiben. Die Kinder lernten etwas über verschiedene Bereiche des Japanischen Lebens und der Kultur. Und vor allem Ausprobieren und Selbermachen stand auf der Tagesordnung.
Beim Origami, der Kunst des Papierfaltens, entstehen aus bunten quadratischen Blättern lustige Tiere und andere Figuren. Das erfordert viel Konzentration und Sorgfalt, aber mit ein bisschen Übung und Hilfe schafften es dann doch alle, sich einen kleinen Papierzoo zu basteln.
Natürlich sollte auch das Abendessen ‚echt japanisch‘ und selbst zubereitet werden. Maki-Sushi – das sind kleine in Seetangblätter gerollte Reishäppchen, gefüllt mit rohem Fisch oder Gemüse – waren für manche eine kulinarische Herausforderung. Nachdem Thomas vorgeführt hatte, wie man ein Seetangblatt mit Reis und einer Füllung aus Gemüse und rohem Fisch belegt, dieses fachgerecht rollt und in kleine Häppchen schneidet, waren die Kids an der Reihe. Zusätzlich kochte Thomas in der Dojoküche eine japanische Misosuppe. Einem echten Samuraiabendessen – natürlich stilecht mit Stäbchen- stand dann nichts mehr im Weg. Die selbstgemachten Sushi waren allerdings nicht jedermanns Geschmack, so wurde der als Nachtisch von Thomas mitgebrachte Schokoladenpudding für manche zur Hauptspeise.
Nach dem Essen gab es eine japanische Anime-Serie (Zeichentrick) um einen Samurai-Helden und seine Abenteuer zu sehen. Die geplante Nachtwanderung musste aufgrund der vorgerückten Stunde leider ausfallen.
Um 7:00 wurde am Sonntagmorgen geweckt. Noch vor dem Frühstück stand eine kleine Meditation auf dem Programm. Die Kinder lernten, wie man mittels stillem Sitzen und der Konzentration auf eine ruhige Atmung die Gedanken zur Ruhe bringen kann. Der Raum wurde wie für eine richtige Zen-Meditation vorbereitet. Und dann versuchten alle, 15 Minuten lang weitestgehend ruhig in einem großen Rechteck auf ihren mitgebrachten Decken und Kissen zu sitzen.
Nach dem Frühstück gab es eine Einführung in die Japanischen Schriftzeichen (Kanji). Die Kids lernten, dass diese ursprünglich aus China stammen, mit bis zu 6000 Jahren die ältesten Schriftzeichen der Welt sind und dass japanische Kinder 2000 dieser Zeichen in der Schule lernen müssen. Aber auch, dass dieses scheinbare Durcheinander aus Strichen, Punkten, Kästchen und Häuschen einem durchdachten System unterliegt. Die Kids lernten einige einfache Zeichen und wie man diese zu neuen Begriffen zusammensetzen kann. Zum Schluss durften die Kinder einige Schriftzeichen mit Pinsel und Tusche auf Papier malen und ihre eigene Kalligrafie mit nach Hause nehmen.
Zwischendurch gab es eine aktive Pause. Thomas brachte eine Auswahl seiner japanischen Teeschalen mit und zelebrierte eine kleine Teezeremonie. Dabei wird japanischer grüner Pulvertee (Matcha) in einer sehr formellen Art zubereitet und den Gästen zusammen mit einer kleinen Süßigkeit angeboten. Die Teesträucher für Matcha werden abgeckt, um sie vor dem Sonnenlicht zu schützen. Dadurch entwickeln die Blätter besonders viel Blattgrün, was sich im Geschmack wiederspiegelt: eine sehr ungewohnte Mischung aus süß und leicht bitter, sehr ‚pflanzlich‘. Das war nicht jedermanns Sache, aber die meisten haben den Tee, der übrigens sehr gesund ist, tapfer ausgetrunken.
Voll mit neuen Erfahrungen und Sinneseindrücken ging für die Kids am Sonntag Mittag ein schönes und gelungenes Seminar zu Ende.
Hier sind die Fotos:
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